Verfolgt von einem unheimlichen Schatten machen sich die beiden Hauptfiguren Ajema und Dehe auf eine abenteuerliche Suche nach einem sicheren Ort. Die kurze Geschichte ist schnell gelesen, doch aus der Hand legen mag ich das Bändchen trotzdem nicht direkt. Die farbenfrohen, detailreichen Zeichnungen der Landschaften und Charaktere lassen mich immer wieder hin- und herblättern.
Das Lettering gibt mir zunächst Rätsel auf: Warum hat das f einen Doppel-Querstrich? Die gewählte Schriftart scheint mir etwas exaltiert, im Kontext der Zeichnungen zu aufmerksamkeitsstark. Doch dann macht plötzlich alles Sinn: Die Schrift „Inky Hands“ ist von Jonas entwickelt und basiert auf seiner eigenen Handschrift.
Der 32 Seiten starke Comic im A5-Format ist auf gelblichweißem Naturpapier gedruckt, was mir haptisch und visuell gut gefällt. Für einen noch buchigeren Gesamteindruck könnte ich mir auch ein etwas dünneres Papier für die Innenseiten vorstellen – und zur Drahtklammerheftung einen gepressten Rücken! Dadurch liegt die Broschüre schön flach und der Umschlag wölbt sich nicht hoch.
Aufmerksam geworden bin ich auf den Comic über Jonas’ Mastodon-Ankündigung, zu beziehen ist „Der Schatten“ als gedrucktes Heft oder eBook über seine Website. Ganz Ungeduldige können den Comic dort auch direkt kostenlos als PDF lesen.
Jonas und ich haben zusammen studiert und ich schätze ihn als Illustrator und Gestalter. Jonas lebt und arbeitet in Lübeck und Edinburgh, Schottland und auch der Comic ist sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch erschienen. Nice!
Vielleicht gibt es ja in Zukunft noch mehr von Ajema und Dehe zu lesen und sehen. Ich würde mich freuen. Bis dahin denke ich weiter über die versteckte Frage an mich als Leserin nach …
Jonas Laugs:
Der Schatten. Ein kurzer Comic.
Lübeck/Edinburgh 2022