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ComicTime Hildesheim

Nils Hörrmann

Die ComicTime Hildesheim fand 2000 im Rahmenprogramm der Weltausstellung in Hannover statt. Sie begleitete die Ausstellung “Asterix, Barbarella & Co.” im Roemer- und Pelizaeus-Museum, die einen einmaligen Überblick über die Geschichte des französischen Comics bot.

Wie alles begann und was daraus wurde berichtete damals die Website der Veranstaltung wie folgt:

Die ComicTime Hildesheim entwickelte sich eher zufällig: 1996 begann man sich auch in Hildesheims Partnerstadt Angoulême für die näherrückende Expo 2000 zu interessieren. Schließlich befindet sich Hildesheim in unmittelbarer Nähe der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover, dem Austragungsort der Weltausstellung. Da Hildesheim bereits mehrere Expo-Projekte plante entstand die Idee, diesen noch ein gemeinsames deutsch-französisches hinzuzufügen. Der darauf folgende Wunsch einer großen Ausstellung, ja einer Comicausstellung, stieß zwar auf gegenseitiges Interesse entpuppte jedoch auch seine Tücken.

Website der ComicTime. Bildschirmfoto.
Abbildung Website der ComicTime 2000 mit allgemeinen Informationen, Programm und Rückblicken.

Angoulême beherbergt eine der bedeutendesten Comicsammlungen der Welt. Die Originale vom Beginn der Geschichte der Neunten Kunst bis zu ihrer heutigen Blüte werden im “Centre National de la Bande Dessinée et de l’image” (C. N. B. D. I.), dem “Nationalen Zentrum für Comic und Bild Frankreichs” aufbewahrt. Aufgrund der hohen Lichtempfindlichkeit der Werke ist es nicht möglich die Zeichnungen langfristig auszustellen. Zum Schutz müssen sie sowohl vor als auch nach einer Präsentation mehrere Jahre lichtgeschützt in den Archiven lagern.

Da man in Hildesheim nicht nur irgendeine kleine Ausstellung, sondern einen “Paukenschlag” präsentieren wollte, würde dies bedeuten, dass die größten Schätze des Museums langfristig in ihrer Heimat Frankreich nicht mehr gezeigt werden könnten.

Nach zähen Verhandlungen gelang es beiden Seiten doch die Zustimmung des Museumsdirektor, Thierry Groensteen, zu erhalten. Erstmals in der Geschichte des C. N. B. D. I. werden nun die Schmuckstücke einer anderen Stadt, ja sogar einem anderen Land zur Verfügung gestellt. Cirka 120 Originalzeichnungen werden nun vom 1. Juni bis zum 31. September 2000 im neugebauten Roemer-Pelizaeus-Museum zu sehen sein.

Damit diese großartige Ausstellung auch gebührend in Hildesheim begrüßt wird, entstand hier die Idee, nicht nur das Museum von den kleinen Figuren bevölkern zu lassen. Nein! Wenn dann solle das Phänomenen Comic die gesamte Stadt erfassen. Aus einer kleinen Idee eines gemeinsamen Projektes entstand ein interessantes Ziel: DIE COMICTIME HILDESHEIM

Zu diesem Zwecke versammelte die Stadt Hildesheim die Schulen, die Universität, die Fachhochschule, den Bund Bildender Künstler u. v. a. m. Sehr schnell entwickelte sich ein vielfältiges Programm.

Cirka 13 Schulen arbeiten rund um das Thema Comic. Ihnen wird eine eigene Ausstellung in der Hildesheimer Rathaushalle gewidmet. Begleitet werden die Projekte von der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung sowie dem Jugendmagazin “ZAPP!”.

Sowohl die Universität als auch die Fachhochschule laden mehrere Comic-Künstler zu mehrtägigen Workshops ein. Studenten aber auch Schülern soll so der Blick über die Schulter eines “Meisters” ermöglich werden. Der Comic-Experte Eckart Sackmann wird in der Fachhochschule eine Vortrag zum Thema Comic halten.

Der Hildesheimer Kunstverein, beabsichtigt mehrere Ausstellung vom Thema Comic und Kunst zur Zeit der Expo.

Selbst zwei Ausstellung zum Thema “Tiki und die Bibel” bzw. “Die Bibel als Comic” findet in der ComicTime Platz.

Flankiert werden all diese Projekte von einzelnen Kunstaktionen.

Im Jahr 2000 war ich Teil des Planungsausschusses der Stadt Hildesheim. 2004 gab es eine Wiederholung des Schulprojektes für deren Organisation sich insbesondere Kai Gurski, Eckart Sackmann und Stefanie Krause verantwortlich zeigten.

Hildesheimer Huckup-Statue mit Asterix-Helm und Obelix-Zöpfen. Zeichnung.
Abbildung Werbegrafik für die ComicTime Hildesheim Nils Hörrmann